Hallux valgus ist der medizinische Fachbegriff für eine weit verbreitete Fehlstellung der Großzehe: Die Großzehe ist deutlich zur Seite hin ausgetreten, der Ballenbereich ist vorgewölbt. Meist besteht gleichzeitig ein Spreizfuß.
Vor allem Frauen sind betroffen, wobei meist eine genetische Veranlagung besteht. Werden zudem vorwiegend enge, spitze Schuhe mit hohen Absätzen getragen, ist die Gefahr groß, dass sich ein Hallux valgus entwickelt. Aber auch eine sportliche Überlastung, etwa bei Laufsportarten, oder Übergewicht können der Entstehung eines Hallux valgus Vorschub leisten.
Der Hallux valgus ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern kann über kurz oder lang irreparable Folgeschäden im gesamten Vorfuß nach sich ziehen. Ausgangspunkt für die Fehlstellung ist eine Abweichung des ersten Mittelfußknochens in Richtung Fußinnenrand. Dadurch wird der Fuß breiter; gleichzeitig ändert sich die Zugrichtung der Sehnen, sodass diese schließlich nicht mehr zentral über das Gelenk, sondern nunmehr seitlich verlaufen und die Großziehe in eine Schiefstellung „ziehen“. Für die Schmerzen ist aber meist der vorgewölbte Ballen verantwortlich: Das Reiben und der permanente Druck beim Schuhetragen sorgen für einen anhaltenden Reizzustand. Treten die Druckbeschwerden zunächst vornehmlich bei Belastung oder beim Tragen von festen Schuhen auf, können sich mit der Zeit starke Dauerschmerzen an den Mittelfußköpfchen entwickeln, sodass es nicht mehr möglich ist, normale Schuhe zu tragen.
Im Anfangsstadium wird versucht die Fehlstellung der Großzehe durch konservative Behandlungsmaßnahmen wie orthopädische Einlagen, spezielle Abrollhilfen oder Nachtschienen zu beheben. Bleiben diese Maßnahmen ohne Erfolg oder ist die Fehlstellung bereits stark ausgeprägt, ist häufig nur noch eine operative Korrektur erfolgversprechend.