Krankhafte Veränderungen und Verhärtungen der bindegewebigen Gelenkkapsel sind die Ursachen der so genannten Frozen shoulder oder schmerzhaften Schultersteife (adhaesive Capsulitis). Obwohl es einige Grunderkrankungen (z.B. Diabetes mellitus, Schilddrüsenfunktionsstörungen) gibt, bei denen eine Frozen shoulder gehäuft auftritt, sind die genauen Krankheitsursachen noch ungeklärt. Erste Symptome sind plötzlich auftretende heftige Schulterschmerzen, oft sind beide Gelenke gleichzeitig betroffen. Die Schmerzen machen sich besonders nachts bemerkbar, sodass es nicht mehr möglich ist, auf der betroffenen Seite zu schlafen. Typisch ist, dass die Schmerzen mit der Zeit von selbst nachlassen. Gleichzeitig bemerkt der Betroffene eine zunehmende Versteifung im Schultergelenk, wodurch die Beweglichkeit des betroffenen Arms immer mehr eingeschränkt wird. Im Extremfall lässt er sich nicht einmal mehr passiv, z.B. durch den Arzt, anheben.
Die Diagnosestellung erfolgt durch eine Ultraschalluntersuchung oder eine Röntgenkontrastdarstellung des Schultergelenks. Wichtig ist, andere orthopädische Ursachen wie ein Impingement-Syndrom ausgeschlossen werden.
Im Vordergrund steht die Anwendung von schmerzlindernden Medikamenten, gegebenenfalls auch als Injektionen direkt ins Schultergelenk, sowie Krankengymnastik und physikalische Therapie (z.B. Kältebehandlungen). Von einer operativen Therapie sehen wir in der Regel ab, weil es bei der Frozen shoulder in den allermeisten Fällen von selbst zu einer völligen Rückbildung der Symptome kommt. Bis sämtliche Beeinträchtigungen abgeklungen sind, können jedoch bis zu zwei Jahre vergehen. In Einzelfällen kann ein arthroskopischer Eingriff sinnvoll sein, um die Gelenkkapsel operativ zu lösen.