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Das Kniegelenk

Das Kniegelenk ist eine äußerst komplizierte Konstruktion, wodurch gewährleistet ist, dass es fast alles kann: beugen, strecken, rotieren … je nachdem, was dem Knie beim Sitzen, Gehen, Laufen oder Sporttreiben gerade abverlangt wird.

Dabei muss es stets gewaltige Kräfte und Druckbelastungen aushalten, vor allem beim Sport: Kein anderes Gelenk wird beim körperlichen Training stärker gefordert als das Kniegelenk. Verletzungen an den Menisken, an den Innen- oder Kreuzbändern oder dem Gelenkknorpel gehören deshalb zu den häufigsten Sportverletzungen. Außerdem ist das Kniegelenk besonders anfällig für (vorzeitige) degenerative Veränderungen des Gelenkknorpels.

Eine wichtige Ursache für eine Kniegelenksarthrose sind – neben langjährigem Übergewicht – nicht ausreichend behandelte Kniegelenksverletzungen. Dabei lassen sich heute viele davon arthroskopisch und damit besonders patientenschonend behandeln. Außerdem ist die Rekonvaleszenz deutlich kürzer als bei einer konventionellen Knieoperation: Oft können die Patienten bereits wenige Wochen nach dem Eingriff wieder ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen.

Kniegelenksarthrose

Eine Arthrose am Kniegelenk (Gonarthrose) gehört zu den häufigsten Arthroseformen. Betroffen sind meist ältere Menschen, doch auch jüngere können nach einer nicht ausreichend behandelten Knieverletzung (z. B. Knorpelschäden im Kniegelenk, Kreuzbandriss, Meniskusschaden) vorzeitig an einer Kniegelenksarthrose erkranken. Weitere Risikofaktoren sind Fehlbeanspruchungen der Beine wie schweres Heben mit gebeugten Knien oder kniende Tätigkeiten, aber auch Übergewicht und Bewegungsmangel.

Wie bei allen anderen Arthrosen auch, so beginnt eine Kniegelenksarthrose mit Schäden an der Knorpelschicht, die die Gelenkflächen überzieht. Mit der Zeit nutzt der Knorpel immer mehr ab, sodass die knöchernen Gelenkanteile aufeinander reiben. Spätestens jetzt zeigen sich die typischen Beschwerden: Reib- und Knirschgeräusche, (morgendliche) Anlaufschmerzen und ein Steifigkeitsgefühl im betroffenen Kniegelenk, Entzündungen sowie ein langsam fortschreitender Verlust der Beweglichkeit. Nach ungewöhnlichen Belastungen wie längeres Gehen oder Stehen kann es außerdem zu entzündlichen Reaktionen (aktivierte Arthrose) kommen.

Wie wird behandelt?

Das konservative Behandlungsspektrum reicht von einer gezielten Bewegungstherapie, der Einnahme von Medikamenten zur Schmerzlinderung und Eindämmung der Entzündung bis hin zu verschiedenen physikalischen Maßnahmen. Ergänzend können Injektionen infrage kommen, um die Beschwerden zu lindern.

Kann nur noch mit einer operativen Therapie weitgehende Beschwerdefreiheit erreicht werden, geben wir, wenn möglich, der gelenkschonenden Arthroskopie den Vorzug, um ein Fortschreiten der Arthrose zu Verlangsamen. Bei weit fortgeschrittenem Verschleiß kann manchmal nur noch mit einem vollständigen Ersatz durch ein künstliches Kniegelenk völlige Beschwerdefreiheit erreicht werden. Moderne Prothesen erlauben heute eine maximale Beweglichkeit und Stabilität bei gleichzeitiger korrekter physiologischer Ausrichtung und stabiler Befestigung des Implantats.

Der Meniskusriss

In jedem Kniegelenk befinden sich zwei Menisken: Der Innenmeniskus und der Außenmeniskus. Dabei handelt es sich um zwei halbmondförmige Knorpelscheiben, die als Stoßdämpfer, Stabilisatoren und Druckverteiler fungieren. Sie gleichen auch Unebenheiten zwischen den Knochen aus, die das Gelenk bilden.

Der Innenmeniskus ist mit dem inneren Seitenband des Knies verwachsen und kann deshalb bei einer ruckartigen Bewegung kaum nachgeben. Das ist der Grund dafür, warum der Innenmeniskus viel anfälliger für Verletzungen und häufiger von Rissen betroffen ist als der Außenmeniskus.

Wie wird behandelt?

Ein Meniskusschaden kann sich durch leichte oder stärkere Knieschmerzen äußern, die sich zum Beispiel bei Strecken, Beugen, Gehen oder Laufen einstellen oder verstärken. Abnutzungsbedingte Meniskusprobleme werden häufig erst spät erkannt, da sie in der Anfangsphase meist nur bei Belastung Schmerzen verursachen, die dann wieder vergehen.

Ein Riss im Meniskus heilt jedoch nicht, so dass es im Verlauf bei persistierenden Beschwerden zu einer operativen Behandlung kommen kann.

Im Rahmen der operativen Behandlung stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, durch die die Verletzung des Meniskusgewebes korrigiert werden kann:

  • Meniskusteilresektion (teilweise Entfernung von beschädigtem oder freiem Meniskusgewebe)
  • Meniskusnaht (Rekonstruktion des Meniskus)

Diese ambulanten Operationsverfahren erfolgen in der Regel arthroskopisch, also per Gelenkspiegelung. Dabei handelt es sich um einen minimal-invasiven Eingriff, bei dem es in der Regel zu weniger Schmerzen kommt und die Regeneration rascher verläuft als bei einer „offnen“ OP.

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